Der Oberpfälzer Bezirkstagspräsident Franz Löffler besuchte den deutschen Botschafter in Prag und sprach mit ihm über die künftige Ausrichtung der Europaregion.
Es war eine Einladung von besonderem Format: In der Prager Botschaft der Bundesrepublik Deutschland, auf deren Gelände vor rund 30 Jahren entscheidende Weichenstellungen für ein freies und vereinigtes Europa getroffen wurden, empfing Botschafter Dr. Christoph Israng Landrat und Bezirkstagspräsident Franz Löffler zu einem persönlichen Gespräch. Begleitet wurde Löffler dabei von Markus Meinke, Leiter der Stabsstelle Europaregion Donau-Moldau beim Bezirk Oberpfalz.
Passend zu dem geschichtsträchtigen Gesprächsort standen die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Bayern und der Tschechischen Republik sowie die Europaregion Donau-Moldau im Mittelpunkt der Zusammenkunft. Löffler betonte, dass beide Länder die Chancen der Grenzöffnung 1989 optimal genutzt hätten und heute beiderseits der Grenze über hervorragende Arbeitsmarkt- und Wirtschaftsdaten verfügen. Wichtig sei es, auch künftig einen Kontakt auf Augenhöhe zu pflegen und einen gemeinsamen Wirtschafts- und Lebensraum zu schaffen, der dem Gedanken eines ungehinderten Austauschs folgt. Die Rückkehr zu nationalen Grenzkontrollen würde diesen Prozess erheblich beeinträchtigen.
Einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung der grenzüberschreitenden Kooperationen leistet die Europaregion Donau-Moldau. Derzeit befindet sich die Region in einem Transformationsprozess, um ihre Potenziale noch besser nutzen zu können. Erwogen wird dabei auch die Gründung eines Europäischen Verbundes für Terrioriale Zusammenarbeit (EVTZ). Dieses Instrument der Europäischen Union würde der Europaregion Donau-Moldau eine eigene Rechtspersönlichkeit verleihen und ihr dadurch neue Handlungsspielräume eröffnen. Gemäß Löffler könnte die Europaregion in der Form eines EVTZ als Operationsplattform fungieren, auf deren Basis sowohl großräumige Projekte für die Gesamtregion als auch binationale Teilprojekte realisierbar sind.
Israng unterstrich, dass der grenzüberschreitende Austausch für die Arbeit der Botschaft ein wichtiges Themenfeld sei und sicherte abschließend seine Unterstützung für die weitere Entwicklung der Europaregion Donau-Moldau zu: „Lassen Sie uns wissen, welchen Beitrag die deutsche Botschaft leisten kann. Wir werden Sie gerne bei diesem Prozess begleiten".
Fotos: Bezirk Oberpfalz / Landratsamt Cham