Stoffwechsel ist die Grundlage aller lebenswichtigen Vorgänge im Körper. Während des Stoffwechsels entstehen Zwischenprodukte, sogenannte Metaboliten. Einige davon sind bereits als Marker für bestimmte Krankheiten bekannt, andere geben der Wissenschaft noch große Rätsel auf. Das Team des Instituts für funktionelle Genomik der Universität Regensburg macht sich nun gemeinsam mit den tschechischen Projektpartnern des Biologischen Zentrums in Budweis auf die Suche nach den Metaboliten. Möglich wurde dies durch die positive Entscheidung des Begleitausschusses am 13./14. Dezember 2016, das Projekt „Bayerisch-Böhmischer Stoffwechselverbund" aus Mitteln des europäischen Programms zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit "Ziel ETZ" zu fördern.
Wiege der jetzigen Kooperation ist die Wissensplattform „Forschung & Innovation" der Europaregion Donau-Moldau. Erstes sichtbares Ergebnis war die Gründung des „Donau-Vltava consortiums for metabolomic status and health". Neben den Forschungseinrichtungen in Regensburg und Budweis vervollständigt die Johannes Kepler Universität Linz das trilaterale EDM-Konsortium.
Auch während der zweijährigen Vorbereitungszeit des „Bayerisch-Böhmischen Stoffwechselverbunds" betreute die Wissensplattform das Projekt von der Definition des Themas über die Projektpartnersuche, Finanzierungsprüfung bis hin zur Hilfestellung bei der Ausarbeitung und Einreichung des Antrags.
Bis 2019 steht den Wissenschaftlern in Regensburg und Budweis nun mehr als eine Million Euro zur Verfügung, um die Metaboliten zu erforschen und so unter anderem Technologien zur besseren Diagnose und Verlaufsbeobachtung von Krebserkrankungen und zur Reduzierung unerwünschter Nebenwirkungen bei der Behandlung zu entwickeln. Hierfür öffnen die Forscher ihre Labore für den Partner jenseits der Grenze. Auch wird im Rahmen des Projekts neue Laborausstattung angeschafft, die gemeinsam genutzt wird. Die koordinierte Weiterentwicklung beider Standorte und die Verknüpfung der vorhandenen Expertise machen den bayerisch-böhmischen Stoffwechselverbund zu einem wertvollen Ansprechpartner für die regionale Gesundheitsindustrie und erhöht die Attraktivität der Ausbildungsstandorte Regensburg und Budweis für Studenten und Jungwissenschaftler.