Gemeinsam die Geschichte erfahrbar machen

„Präsentiere die Europaregion 25 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs" – unter diesem Titel hatte die Europaregion Donau-Moldau im April 2014 einen Schulwettbewerb für Gymnasien und Oberschulen in ihren sieben Mitgliedsregionen ausgeschrieben, um das Verständnis für die Bedeutung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zu vertiefen und das Bewusstsein junger Menschen für ihre unmittelbaren europäischen Nachbarn zu erweitern. Das Werner-von-Siemens-Gymnasium in Regensburg und das Gymnazium J.Š. Baara in Domažlice beteiligten sich hieran für die Oberpfalz und den Bezirk Pilsen mit einem Gemeinschaftsbeitrag zur Geschichte des tschechischen Grenzortes Folmava (Vollmau) und qualifizierten sich so für die europaregionsweite Endausscheidung.

Insgesamt zwanzig Schüler beider Gymnasien hatten sich intensiv mit der Geschichte des Grenzortes Folmava (Vollmau) beschäftigt und sich in Zeitzeugengesprächen auf eine Reise in die Vergangenheit begeben. Anhand der von den jungen Leuten beiderseits der Grenze durchgeführten Interviews und Archivrecherchen konnten sie Erinnerungen und Anekdoten bis in die 1920er Jahre sammeln und so eine umfassende Geschichtsdokumentation von der Gründung der Tschechoslowakei 1918 bis in die Gegenwart erarbeiten. Ihre Ergebnisse wurden gemeinsam ausgewertet, in einer Broschüre zusammengefasst und in einer Wanderausstellung sowie in einem zweisprachigen Theaterstück der Öffentlichkeit präsentiert.

Honoriert wurde die Leistung der Schüler mit Teilnahmeurkunden und tragbaren Ladegeräten (sog. Powerbanks) für Handys und iPhones, die von der Europaregion gestiftet wurden. Insgesamt waren in allen Regionen der Europaregion rund 20 Beiträge zu unterschiedlichen grenzüberschreitenden Themen eingegangen. Die Endausscheidung des Wettbewerbs findet Anfang November in Jihlava in der Region Vysočina statt, wo die drei besten Arbeiten prämiert werden.