
Grund zum Feiern für die Johannes Kepler Universität (JKU) Linz und die Südböhmische Universität Budweis: seit genau 10 Jahren haben Studierende des Fachs „Biologische Chemie" die Möglichkeit, ihr Studium grenzüberschreitend an beiden Einrichtungen zu absolvieren. Die beiden Universitäten leisteten damals Pionierarbeit: 2007 wurde mit Unterstützung durch das INTERREG-Programm der Europäischen Union der erste grenzüberschreitende Bachelor-Studiengang im Bereich der Naturwissenschaften gestartet. Was mit 16 Interessierten begann ist heute ein international hochgeachtetes erfolgreiches Studienprogramm, in dem derzeit mehr als 150 Personen studieren. Anlässlich des Jubiläums waren zu dem Festsymposium ehemalige und derzeitige Studierende sowie Universitätslehrer aus Linz und Budweis gekommen. Vor etwa 130 Gästen hielten die Rektoren beider Universitäten sowie die Gründer des Studiums die Festansprachen. Im Nachmittagsprogramm berichteten AbsolventInnen des Studiums über ihre Erfahrungen und überaus vielseitigen Karriereerfolge.
Das Studium unterscheidet sich deutlich von anderen „Biochemie" Studiengängen. Es basiert auf einer Grundausbildung in Chemie, was das Studium anspruchsvoller macht, aber auch die Berufschancen der AbsolventInnen erhöht. Die Studierenden verbringen das erste Jahr in Linz, das zweite in Budweis und das dritte abwechselnd an beiden Orten. Die Lehrveranstaltungen und Prüfungen werden in Englischer Sprache abgehalten. Die Studierenden erstellen zwei Bachelorarbeiten, eine biologisch orientierte in Budweis und eine chemisch orientierte in Linz. Seit 2010 gibt es auch das grenzüberschreitende Master-Programm. Beide Programme ermöglichen den Studierenden den Erwerb eines Doppeldiploms. Die aus dem Studium resultierenden Kooperationen setzen sich im Forschungsbereich in Masterarbeiten und Dissertationen fort. In diesem Jahr werden die ersten Studierenden, die 2007 begonnen haben, das Doktorat erreichen.
Das grenzübergreifende Studienprogramm „Biologische Chemie" ist ein eindrucksvolles Beispiel für die nachhaltige Wirkung, die INTERREG-Projekte entfalten können. Es ist Vorbild für weitere künftige grenzübergreifende Studiengänge. Die Europaregion Donau-Moldau gratuliert den Gründervätern des Studiengangs Prof. Dr. Libor Grubhoffer (Direktor des Biologiezentrums in Budweis und ehem. Rektor der Südböhmischen Universität) und TNF-Dekan Univ.-Prof. Dr. Norbert Müller herzlich zu diesem Erfolg!