Bereits zum dritten Mal fand das EDM-Format „60 Minutes Circular“ statt, diesmal zum Thema Circular Fashion. Denn in einer Welt, die sich zunehmend der Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft verschrieben hat, ist es entscheidend, dass auch die Modebranche ihren Beitrag leistet.
Zu Beginn der Veranstaltung informierte Iris Reingruber von der Business Upper Austria über den Innovation Express Call 2024 für zirkuläre Bioökonomie Wertschöpfungsketten, welcher von März bis Juli 2024 stattfindet. Die teilnehmenden Regionen Oberösterreich, Salzburg, Fribourg und Bayern fördern dabei überregionale und branchenübergreifende Zusammenarbeit mit Fokus auf überregionale Kreisläufe/Bioökonomie, Wertschöpfungsketten und Ressourcen in Landwirtschaft, Lebensmittel & Getränke, Chemie, Polymere und Energie. Nähere Informationen zu dieser Fördermöglichkeit finden Sie unter: www.iec24.info
Kreislauffähige Textillösungen
Hana Fořtová vom tschechischen Textilproduktionsunternehmen NIL Textile, das durch die Entwicklung nachhaltiger Textilmaterialien eine vollständig kreislauffähige Textillösung geschaffen hat, übernahm die erste Präsentation.
Die Textilindustrie ist für 10 % der weltweiten Kohlenstoffemissionen, 20 % der Wasserverschmutzung und den vierthöchsten Verbrauch an Primärressourcen verantwortlich. NIL Textile hat die weltweit erste vollständig kreislauffähige Textillösung entwickelt in der Überzeugung, dass Kreislaufwirtschaft die einzige Antwort auf die komplexen Herausforderungen der Branche ist. Entwickelt und produziert werden innovative, ethisch vertretbare und nachhaltige Textilmaterialien, das Unternehmen wendet sein Know-How im Bereich des Circular Design an, sorgt für eine effiziente Rücknahme alter Textilien und recycelt sie zu neuen Produkten. Bei jedem einzelnen Schritt des datenbasierten Prozesses wird dabei an Nachhaltigkeit gedacht.
Stärkung der Kreislaufwirtschaft in Mitteleuropa
Im zweiten Vortrag stellte Walter Schrittwieser von der Mind Consult & Research GmbH das Interreg Central Europe Project SMART CIRCUIT vor.
Das verarbeitende Gewerbe ist ein wichtiger Arbeitgeber in Mitteleuropa. Gleichzeitig ist es auch ressourcenintensiv und erzeugt viel Abfall und Emissionen, insbesondere in den Wertschöpfungsketten der Elektronik-, Bau- und Textilbranche. Das Projekt SMART CIRCUIT erweitert die Kernbereiche bestehender digitaler Innovationszentren (DIHs) um Praktiken der Kreislaufwirtschaft. Durch die Vernetzung dieser Zentren in ganz Mitteleuropa können die Projektpartner das Wissen über bewährte Verfahren erweitern und die Kapazitäten in ihrem Ökosystem für die Kreislaufwirtschaft stärken. Im Rahmen des Projekts sollen Digitalisierung und Zukunftstechnologien den Regionen Zentraleuropas dabei helfen, in Nachhaltigkeitstechniken aufzuholen und die Lücke zu den Vorreitern der Branchen zu schließen.
Inspirativ und innovativ – so das Resumee der Session, die mit einer anregenden Fragerunde beendet wurde.
Die nächste Session des Formats „60 Minutes Circular" findet voraussichtlich im Juni 2024 statt.