
Nach sechs Jahren ihres Bestehens, geprägt durch fachliche Arbeit in sieben Wissensplattformen, beschäftigt sich die EDM mit der Frage, ob sie ihre Tätigkeit durch die Gründung einer juristischen Person weiter formalisieren soll.
Die Region Vysočina organisierte ein Treffen mit Vertretern der europäischen Institutionen, um eine mögliche Transformation der EDM zu einer juristischen Person, bzw. zu einem Europäischen Verbund für territoriale Zusammenarbeit (sog. EVTZ) zu diskutieren.
Das Brüsseler Treffen im Pilsener Haus führte Pavel Pacal, Stv. Kreishauptmann des Kreises Vysočina und Vorsitzender der EDM an. Teilgenommen haben u.a. Petr Osvald, ein Vertreter des Ausschusses der Regionen sowie die Vertreter der Europäischen Kommission (DG Regio) Dirk Peters und Robert Spiesiak.
Aus dem Blickfeld einer Bewertung der grenzüberschreitenden Wirkung sind die erfolgreichsten Organisationen diejenigen, die zum Zweck der Lösung eines gemeinsamen Problems bzw. gemeinsamen Themas gegründet wurden (z.B. gemeinsamer grenzüberschreitender Verkehr, Sozial- und Gesundheitsdienste, grenzüberschreitende Bildung usw.). Der EVTZ darf nicht als finanzielles Mittel begriffen werden, sondern als thematisches Mittel für die Regionalentwicklung. Sein Wirken sollte stets auf soliden überregionalen Strategien aufgebaut werden. Zur Finanzierung der Aktivitäten können bereits vorhandene Instrumente genutzt werden (überregionale Programme, Dispositionsfonds etc.) – im Hinblick auf den EU-Austritt des Vereinigten Königreiches als Nettozahler in das EU-Budget ist eine Vergrößerung der Mittel eher unwahrscheinlich.
„Für die weitere Finanzierung der Zusammenarbeit im Rahmen der EDM ist die Gründung einer juristischen Person keine Bedingung. Eine Transformation zu einem EVTZ bedarf der Auswahl einer konkreten gemeinsamen Aktivität, welche eine langfristige Perspektive hatund nicht von der Funktionszeit der politischen Ebene abhängig ist. Außerdem gehen die Überlegungen mit einer gründlichen Bewertung der Vor- und Nachteile dieser Form der Zusammenarbeit einher," sagte Pavel Pacal.
Da sich die zükünftige Ausrichtung der Kohäsionspolitik nach dem Jahr 2020 aktuell herauskristalisiert (Details werden in der zweiten Hälfte diesen Jahres erwartet), muss die endgültige Beantwortung der Fragen rund um den EVTZ noch gewartet werden.