
Am 9. April 2019 veranstaltete C.A.R.M.E.N. e.V. in Kooperation mit der Hochschule Landshut und der Europaregion Donau-Moldau (EDM) das Fachgespräch „Batteriespeicher als lohnende Investition – Anwendung und Potenziale“.
Mit insgesamt 95 Teilnehmenden war die Veranstaltung ausgebucht. Insbesondere Planungsunternehmen, Berater und kommunale Akteure informierten sich vor Ort über aktuelle Entwicklungen im Bereich Batteriespeicher. Die Europaregion Donau-Moldau bot vor Ort Einblicke zu grenzübergreifenden Aktivitäten im Themenbereich Energie.
Batteriespeicher bieten die Möglichkeit, Erneuerbare Energien für eine nachhaltige und verlässliche Stromversorgung einzusetzen. Sie können damit die CO2-Emissionen im Stromsektor reduzieren und gleichzeitig das Stromnetz entlasten.
Durch die Veranstaltung leitete Sebastian Kilburg, C.A.R.M.E.N. e.V. Nach einleitenden Grußworten von Prof. Karl-Heinz Pettinger von der Hochschule Landshut vermittelte sein Kollege Robert Hahn den Zuhörenden aktuelle Technologien und Entwicklungen von Batteriespeichern. Weiterhin stark nachgefragt werde momentan die Lithium-Ionen-Technologie.
Eine Möglichkeit, die Energiedichte dieser Akkus zu erhöhen sei das „Beimischen" von Nickel-Mangan-Cobalt (NMC). NMC-Speicher werden besonders im Automobilbereich verwendet. Dr. Matthias Schmidt, Erlos GmbH, schilderte in seinem Vortrag den Ablauf des Recycling-Prozesses dieses Speichersystems nach Erreichen der Lebensdauer. Das von ihm präsentierte Verfahren ermögliche Rückgewinnungsquoten von 85 bis 92 Prozent.
Für Privatpersonen immer noch der entscheidende Faktor für oder gegen die Anschaffung eines Photovoltaik-Speichers sei die Wirtschaftlichkeit der Systeme. Kathrin Graulich, Öko-Institut e.V., führte dazu verschieden Szenarien aus. Momentan seien PV-Speicher im Privathaushalt, unter der Annahme leicht sinkender Strompreise ab 2025, knapp nicht wirtschaftlich. Erst unter der Voraussetzung einer jährlichen Strompreissteigerung von mindestens 0,9 Prozent könne die Gewinnschwelle für einen 5 kWh Batteriespeicher erreicht werden.
Auch Dietmar Geckeler, denersol Strategie- und Technologieberatung widmete sich dem Thema Wirtschaftlichkeit, jedoch für industrielle Speichersysteme. Insbesondere die Lastspitzenkappung stellte er dabei als wirtschaftlich interessante Anwendung heraus.
Am Nachmittag erläuterten die anwesenden Expertinnen und Experten weitere technische Details. So erklärte Simon Schandert, Tesvolt GmbH, warum Balancing und Batteriemanagement von großer Bedeutung sind.
Franz-Josef Feilmeier, Fenecon GmbH beleuchtete die Notwendigkeit von Energie Management Systemen, im Besonderen die openEMS Software, ein Open Source Energy Management System. Diese Plattform solle in Zukunft eine intelligente Sektorkopplung ermöglichen und alle in einem System verbauten Komponenten herstellerunabhängig effizient vernetzen.
Im letzten Block der Veranstaltung präsentierte Vanessa Doering, C.A.R.M.E.N. e.V.,
die „C.A.R.M.E.N.-Marktübersicht Batteriespeicher 2018". Die jährlichen Auswertungen
belegen, dass der Batteriespeichermarkt sich weiterhin dynamisch entwickle, der
Markt transparenter werde und die Nachfrage nach Heimspeichern steige.