14. 12. 2016
Hochschulen Industrie 4.0

In der Serie "Hochschul- und Forschungsprojekte im Fokus" werden grenzübergreifende Projekte aus der Europaregion Donau-Moldau vorgestellt.

Big Data, also große Datenmengen, spielen heutzutage in vielen Bereichen eine Rolle, zum einen in der Industrie als Datenstrom von Maschinen zum anderen im Internet im Bereich der Social Media im Klick-Verlauf oder auch bei Finanzdaten im elektronischen Zahlungsverkehr.

Die Speicherung von Daten ist heute preisgünstiger, immer höhere Rechnerkapazitäten sind dafür verfügbar. Dass vorhandene Daten auch ausgewertet werden ist noch nicht selbstverständlich, denn dazu braucht man Rechnerkapazitäten UND Fachleute, die über das entsprechende Know how verfügen. Solche Big Data Experten findet man am Technolgiecampus in Grafenau. Dr. habil. Robert Hable erarbeitet mit seinem Team Algorithmen, die z.B. kleinen und mittleren Unternehmen bei der Auswertung der Daten unterstützen. So können anhand der Daten beispielsweise Produktionsengpässe vorhergesagt oder die Instandhaltung von Maschinen vorausschauender geplant werden, weil der richtige Wartungszeitpunkt aus den Daten heraus gelesen wird.

Herr Dr. Hable, „Internationales Big Data Zentrum Ostbayern-Südböhmen" heißt das Projekt, das Sie gemeinsam mit dem Technologiezentrum Písek und der Südböhmischen Wirtschaftskammer durchführen. Wozu genau brauchen Sie die Projektpartner eigentlich?

Eine Grundidee des Projektes ist, dass wir Kompetenzen grenzübergreifend bündeln. Am Technologiezentrum Písek ist eines der modernsten Rechenzentren in Tschechien angesiedelt, wo die Daten gespeichert werden, in Grafenau sitzen die Experten im Bereich Datenanalyse. Durch die Zusammenarbeit mit der Wissensplattform Hochschulen der Europaregion Donau-Moldau sind wir überhaupt erst auf das Technologiecentrum Písek gekommen. Jeder Projektpartner könnte für sich alleine nicht das gleiche Angebot der Datenspeicherung und -auswertung anbieten. Durch das Projekt kann man in Zukunft richtige Big Data Projekte mit den Unternehmen in der Grenzregion durchführen. Im Projekt arbeiten wir mit einigen bayerischen und tschechischen Unternehmen – deshalb auch die Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Südböhmen und der IHK Niederbayern – zusammen, ihre Daten werden modellhaft verarbeitet und die Ergebnisse als Best-Practice-Beispiele veröffentlicht. Zudem soll es ein Demonstrationslabor für die breite Öffentlichkeit in Grafenau und Písek geben.

Das EU-Förderprogramm Interreg möchte die Region entlang der Grenze stärken. Das Projekt kostet auf bayerischer Seite fast eine Million Euro. Welchen konkreten Nutzen wird die Bevölkerung in den bayerisch-tschechischen Grenzlandkreisen davon haben?

Der Nutzen wird vor allem bei den Kleinen und mittleren Unternehmen im ländlichen Raum deutlich. Diese können sich keine Big Data Experten leisten, müssen aber trotzdem mit dem Fortschritt und der Digitalisierung mithalten können um im Wettbewerb bestehen zu können. Oft sind Daten in Unternehmen zwar massenhaft vorhanden, werden aber eher als „Abfallprodukt" behandelt und nicht konsequent genutzt. Durch die Kooperation mit dem Technologiezentrum Písek kann man dauerhaft Big Data Projekte mit Unternehmen in der Grenzregion realisieren.

Die Unternehmen haben durch das Projekt zudem die Möglichkeit, eigene Kompetenzen im Bereich Big Data aufzubauen, es werden nämlich Schulungen in Grafenau und Písek in der jeweiligen Landessprache angeboten.

Warum arbeiten Sie eigentlich mit den Nachbarländern zusammen, im Bereich der Forschung und Wissenschaft könnten Sie doch auch mit Asien oder Amerika kooperieren?

Wenn wir in Grafenau nicht mit den Nachbarländern zusammen arbeiten, wer dann? Beide Räume haben ähnliche Voraussetzungen und in der Zusammenarbeit kann man sich stärker gegenüber Mitbewerbern aufstellen. Es macht auf jeden Fall Sinn grenzübergreifend zusammen zu arbeiten, grade in unserem Beispiel mit dem Technolgiezentrum Písek, mit dem wir uns hervorragend ergänzen können. Außerdem bringt es schon Vorteile mit sich, wenn man sich auch persönlich treffen kann.

Wie läuft die Zusammenarbeit mit den tschechischen Partnern? Gibt es kulturelle Unterschiede?

Die Zusammenarbeit und auch die Verständigung funktioniert überraschend gut. Die Kommunikation läuft auf Englisch oder sogar auf Deutsch, da unsere tschechischen Kollegen teilweise sehr gut Deutsch sprechen. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass die Kooperation für beide Seiten gewinnbringend ist, die Motivation ist deshalb einfach groß. Einige kulturelle Unterschiede sind sicherlich vorhanden, so fällt es auf, dass in Tschechien die Gastfreundschaft groß geschrieben wird und dass man bei einer Konferenz vielleicht auch danach noch zusammen ein Bier trinken geht. Wenn ich jedoch meinen indischen Kollegen danach frage, dann sagt er, dass er persönlich überhaupt keinen Unterschied in der Mentalität feststellen könnte. Es ist also auch eine Frage der Perspektive.


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