
"Ankommen und Leben" - unter diesem Motto feierte das Welcome-Center Weiden am 09.11.2016 sein einjähriges Bestehen. Die Europaregion Donau-Moldau nahm mit der Wissensplattform Arbeitsmarkt und der Regionalen Kontaktstelle Oberpfalz ebenfalls an den Feierlichkeiten teil.
313 Beratungen: auf diese stolze Zahl kann das Welcome-Center bei der Arbeitsagentur Weiden seit seinem Bestehen zurückblicken. Als eines von sieben Büros, die seit Herbst 2015 im bayerisch-tschechischen Grenzraum bestehen, informiert es ausländische Arbeitnehmer, die sich für eine Beschäftigung in Bayern bzw. Deutschland interessieren, zu allen wichtigen Fragen rund um das Arbeiten und Leben in der Region. Das schließt die Lebensbedingungen und die Infrastruktur am neuen Arbeitsort (Verkehrsanbindung, Kinderbetreuung, Aufbau sozialer Kontakte) ebenso mit ein, wie Beratungen zum Steuerrecht oder zur Sozialversicherung.
Dabei kommt die überwiegende Mehrheit der Beratungssuchenden aus der unmittelbaren Nachbarschaft. Mit 63 Prozent bilden tschechische Arbeitnehmer die mit Abstand größte Nutzergruppe des Welcome Centers in Weiden. Aber auch Interessenten aus Kroatien, Rumänien oder Bulgarien nehmen das Beratungsangebot gerne in Anspruch. Insgesamt sind derzeit im Bereich der Arbeitsagentur Weiden rund 5.000 ausländische Arbeitnehmer beschäftigt, davon rund die Hälfte aus der Tschechischen Republik.
Wie bedeutend die Tätigkeit der Welcome-Center, deren weitere Standorte sich in Selb, Cham, Deggendorf, und Passau sowie in Karlovy Vary (Karlsbad) und Pilsen befinden, für die weitere Entwicklung des gemeinsamen grenzüberschreitenden Arbeitsmarktes ist, zeigte die im Rahmen der Jubiläumsfeier organisierte Podiumsdiskussion.
Lydie Holinková, Generalkonsulin der Tschechischen Republik in München, Theo Zeitler, Personalleiter bei der Witron Logistik und Informatik GmbH, Gerald Prell, Vorsitzender der deutsch-tschechischen Fußballschule in Rehau, Gerald Igl, Geschäftsführer des Bildungsträgers GSI, und Ludwig Rechenmacher, ehemaliger Abteilungsleiter für Außenwirtschaft bei der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, berichteten von ihren Erfahrungen und waren sich einig, dass eine umfassende Willkommenskultur der zentrale Baustein für die dauerhafte Gewinnung von dringend benötigten Fachkräften ist. Nur so lässt sich nach Einschätzung der Diskussionsteilnehmer der Problematik des demographischen Wandels diesseits und jenseits der Grenze begegnen und ein gemeinsamer Arbeitsmarkt in der Mitte Europas entwickeln.
Die Themen "grenzüberschreitender Arbeitsmarkt" und "demographischer Wandel" spielen auch für die Europaregion Donau-Moldau eine wichtige Rolle. Ivona Hajková, Managerin der EDM-Wissensplattform "Arbeitsmarkt und Arbeitnehmerqualifizierung", Markus Meinke von der regionalen EDM-Kontaktstelle Oberpfalz und Lucie Valentová vom EDM-Beratungsbüro Weiden waren daher gleichsam vor Ort, um sich über die Tätigkeit des Welcome Centers zu informieren, Anregungen zu sammeln und neue Kontakte für die weitere Arbeit der Europaregion zu knüpfen.
Der Neue Tag Weiden, Ausgabe vom 14.11.2016 | 291.43 KB | Herunterladen |