Am Montag, den 04. Oktober 2021 trafen sich die politischen Vertreter Niederbayerns und Vysocina, die auch im Präsidium der Europaregion Donau-Moldau (EDM) zusammenarbeiten zum ersten gegenseitigen Kennenlernbesuch seit der Corona Pandemie und der Neuwahl in Tschechien im Oktober 2021.
Seitens der Region Vysocina nahmen Frau Hana Hajnova, stellvertretende Landeshauptfrau der Region Vysočina in Begleitung von Frau Fryšová Iveta, doc.RNDr., Ph.D. und Herr Petr Holy aus dem Kreisamt in Jihlava an der Sitzung teil. Niederbayern wurde durch Bezirkstagspräsident und Bürgermeister von Freyung Dr. Olaf Heinrich, dem Geschäftsführer der Euregio Bayerischer Wald - Böhmerwald - Unterer Inn Herrn Kaspar Sammer sowie den beiden Projektmanagerinnen Frau Barbara Daferner und Frau Vendula Maihorn vertreten.
Bildung, Gesundheitswesen, Arbeitsmarkt, aber auch Innovation und neue technologische Trends im Bereich Digitalisierung und Industrie 4.0. sind Beispiele für angesprochene Schlüsselthemen, die die Partnerregionen im Rahmen der Europaregion Donau-Moldau gemeinsam entwickeln.
Eine der großen Herausforderungen der Gegenwart, bei denen sich Hana Hajnová und Dr. Olaf Heinrich einig waren, besteht darin, der Abwanderung junger und qualifizierter Menschen die zum Studium oder Arbeit oft in die großen Städte wie München, Wien und Prag und die damit verbundenen negativen Folgen, wie z.B. Gebiete außerhalb größerer urbaner Zentren oder die Alterung der Bevölkerung entgegenzuwirken.
Bayern beispielsweise sieht sich derzeit mit einer zunehmenden Abwanderung von Gesundheitspersonal, insbesondere Ärzten, nach Skandinavien und in die Schweiz konfrontiert. Die Region Vysočina leidet seit vielen Jahren unter einem Arbeitskräftemangel, vor allem in der Industrie und im technischen Bereich. „Damit öffnet sich der Raum für die weitere Zusammenarbeit auf unserer EDM-Ebene bei der Suche nach Wegen, junge und qualifizierte Menschen in den Regionen zu halten und neue vielversprechende Einwohner für unsere Regionen zu gewinnen", erklärte Hana Hajnová. Chancen sieht sie beispielsweise in der Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen Sekundar- und Hochschulbildung in den EDM-Regionen, der Unterstützung des Sprachunterrichts in Schulen oder die Vernetzung des Bildungsbereichs mit Unternehmen und Arbeitgebern, damit das Bildungsangebot den Bedürfnissen der regionalen Wirtschaft und dem aktuellen Stand der Technik entspricht. Die Entwicklung von bezahlbarem Wohnraum und die Bereitstellung öffentlicher Dienstleistungen sowie allgemein die Schaffung günstiger Bedingungen für Lebensqualität, Arbeit und Freizeit sind jedoch nicht minder wichtige Voraussetzungen für den Verbleib der Menschen in der Region, so der niederbayerische Europaregionvorsitzende Dr. Heinrich. Laufende Projekte und Kooperationsaktivitäten nicht nur innerhalb der Europaregion Donau-Moldau/Evropsky region Dunaj-Vltava (ERDV) waren von der Corona-Krise betroffen, die die Möglichkeiten für Begegnungen und persönliche Kontakte deutlich reduziert und die Wirtschaft gebremst hat. „Wir freuen uns auf zukünftige gemeinsame Projekte und Initiativen unter der EDM Fahne, die zur wirtschaftlichen Erholung und der weiteren Erhöhung der Lebensqualität in unserem Gebiet beitragen und den Ruf der EDM als Region mit Zukunftspotenzial auch national und international zu bewerben", schlossen beide Vorsitzende das Gespräch ab.