
Der 6. Workshop der Wissensplattform „Forschung und Innovation" in Ruhstorf (Niederbayern) stand ganz im Zeichen der Medizin. Ob alternde Gesellschaft, Pflegekräftemangel oder medizinische Versorgung im ländlichen Raum – mit diesen Schwierigkeiten kämpft man gleichermaßen auf bayerischer, tschechischer und österreichischer Seite. Regionale Lösungsansätze wie zum Beispiel das grenzübergreifende Projekt healthacross, bei dem das Landesklinikum Gmünd (Niederösterreich) seine Türen für tschechische Patienten aus Südböhmen öffnet, stießen daher auf besonderes Interesse bei den rund 50 Medizinern und Wissenschaftlern. Vor allem die bayerischen und österreichischen Gäste profitierten vom Vortrag zweier Referentinnen der Fakultät für Gesundheit und Sozialsstudien an der Südböhmischen Universität in Budweis, die über ihre Erfahrungen mit der in Tschechien bereits etablierten Akademisierung von Gesundheitsberufen sprachen.
Aber auch von akademischer Seite reagiert man auf aktuelle und künftige Herausforderungen: So entsteht in Pfarrkirchen die Europahochschule mit Ausbildungsschwerpunkt Gesundheitswesen. Erste Studiengänge hierzu starten bereits im Wintersemester 2015, berichtete Prof. Peter Sperber, Präsident der Technischen Hochschule Deggendorf und Motor hinter dem Großprojekt. Die neue Medizinfakultät der Johannes Kepler Universität in Linz soll zum Ausgangspunkt eines „medical valley" werden und nachhaltige Impulse nicht nur für die Universität, sondern in und über die Grenzen von Oberösterreich hinaus setzen.
Dass medizinische Forschung im ländlichen Raum auf höchstem Niveau betrieben wird zeigten zahlreiche Beispiele aus allen Mitgliedsregionen der Europaregion Donau-Moldau: Aus der Oberpfalz präsentierten sich das Regensburg Center of Biomedical Engineering sowie die TCM Klinik Bad Kötzting. Die Gastgeber der Hochschule Landshut stellten das Medizintechniknetzwerk vor. Einen Überblick über medizinische Forschung in Südböhmen gab MUDr. Miroslav Verner von der Krankenhaus Budweis AG. Aus Pilsen erhielten die Teilnehmer interessante Einblicke in die Forschung der medizinischen Fakultät der Karlsuniversität Prag. Frau DI Regina Plail von der Stabstelle Forschung referierte über die niederösterreichische Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften.
Dass Gesundheit neben der physischen auch die psychische Komponente umfasst, illustrierte eindrucksvoll Prof. Horst Kunhardt, Vizepräsident für Gesundheitswissenschaften der TH Deggendorf und Leiter des Institute for Cross Border Health Care Management am Gesundheitscampus Bad Kötzting bei seinem Vortrag über Gesundheitsförderung im Setting Hochschule.
Pressebericht Passauer Neue Presse 28.01.2015 | 179.98 KB | Herunterladen |