25. 04. 2022
Industrie 4.0 Hochschulen Energie & Verkehr

Das Regensburger Start-up Microbify wird klimaneutrales Gas mit Hilfe von Mikroorganismen produzieren und mit diesem innovativen Ansatz zur Energiewende beitragen. Maßgeblich für die Gründung war nicht zuletzt die gute Zusammenarbeit der Universität Regensburg und der Masaryk Universität in Brünn. Im EDM-Experten-Interview erfahren wir mehr zur Gründungs- und Forschungsgeschichte von Assoc. Prof. Dr. Monika Vítězová von der Masaryk Universität und Linda Dengler, Geschäftsführerin von Microbify.

1. Wer steht hinter dem Start-up Microbify?
Microbify ist eine Ausgründung der Universität Regensburg, die sich auf anaerobe Mikroorganismen konzentriert - Mikroben, die ohne Sauerstoff leben. Das Team besteht aus WissenschaftlerInnen mit fundierten Kenntnissen in Mikrobiologie sowie erneuerbaren Energien und wird in der Geschäftsführung mit wertvollem Know-how aus Betriebswirtschaft und Projektmanagement ergänzt. Darüber hinaus wird das Start-up von seinen MentorInnen Prof. Dina Grohmann, Dr. Harald Huber und Prof. Karl O. Stetter mit fachlicher Expertise unterstützt.

2. Mit Ihrem Start-up nehmen Sie eine Vorreiterrolle bei der Energiewende ein. Können Sie Ihre Geschäftsidee kurz erläutern?
Derzeit wird fossiles Erdgas in unterirdischen Gasspeichern (UGS, underground gas storage) zwischengelagert, bis es gebraucht wird. In einigen dieser Speicher gibt es ein natürliches Vorkommen von Methan produzierenden Mikroorganismen. Indem wir die Mikroorganismen mit Wasserstoff (H2) und Kohlendioxid (CO2) aus erneuerbaren Quellen füttern, können wir den Übergang zu einer CO2-neutralen Gaswirtschaft ermöglichen. Außerdem verwenden wir so ehemalige UGS wieder und ermöglichen die Umwandlung von einem vormals alleinigen Speichersystem in eine Speicher- und Produktionseinheit.

Auch die Wasserstoffspeicherung ist ein mikrobiologisch interessantes Gebiet: Wird der gespeicherte Wasserstoff zu Methan oder korrosiven Gasen wie Schwefelwasserstoff weiterverarbeitet, sinkt die Gasqualität. Microbify hat sich auf die Probenahme im Hochdruckbereich spezialisiert und unterstützt Betreiber dabei, qualitativ hochwertige, korrosionsfreie Anlagen zu erhalten.

3. Wie hat die Zusammenarbeit zwischen der Universität Regensburg und der Masaryk-Universität Ihre Idee beeinflusst und warum haben Sie sich für die Gründung eines Start-ups entschieden?
In der Tschechischen Republik gibt es eine lange Forschungsgeschichte in Bezug auf mikrobielle Aktivitäten in UGS. Sie begann Anfang der 90er Jahre (Onderka V., Buzek F, Šmigáň P.: UGS Lobodice - Stadtgasbetrieb/Umwandlung) und wurde später im Jahr 2018 bei innogy (RWE) Gas Storage CZ als Projekt „Reservoir microbial methanation" 2018 - 2021 fortgesetzt (Onderka V., Urbanová I., Vítězová M., Chladil M., Buriánková I., Bartakovics A., Vítěz T., Whiticar M., Huber H.). Es wurden nicht nur Labortests durchgeführt, sondern auch einer der Speicherbrunnen zur Untersuchung der von Archaeen angetriebenen Reaktionen, ihrer Kinetik sowie der Stoffbilanzierung der wichtigsten Verbindungen genutzt.

Dr. Harald Huber von der Universität Regensburg und Assoc. Prof. Dr. Monika Vítězová von der Masaryk Universität arbeiten seit 2018 gemeinsam an der Kultivierung und Charakterisierung von methanproduzierenden Mikroorganismen. Die mikrobielle Analyse von unterirdischen Gasspeichern ist ein besonders interessanter Teil dieser Kooperation, der maßgeblich zur Geschäftsidee von Microbify beigetragen hat.

Dank der Ergebnisse von RWE Gas Storage CZ, der Abteilung Geo-Services und der Empfehlung und des Netzwerks von Monika Vítězová konnten wir RWE im April 2021 als unseren ersten Kunden gewinnen. Ohne diese positive Referenz hätten wir Microbify nicht in einem so frühen Stadium gründen und sogar selbst finanzieren können.

4. Was sind Ihre Pläne und Ziele für die Zukunft?
Die Microbify GmbH und die Masaryk Universität ergänzen sich in Technik, Know-how und Netzwerk perfekt und werden diese wertvolle, internationale Zusammenarbeit in zukünftigen Projekten fortsetzen.


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