
Das Regensburger Start-up brainjo entwickelt „Fitnessprogramme“ fürs Gehirn in Virtual Reality - aber auch Bewegungselemente sind fester Bestandteil des Trainings.
Die Anwendungsbereiche sind vielfältig und reichen von Therapiecentern über Fitness-Studios bis hin zu Unternehmen, die präventiv etwas für die mentale Gesundheit ihrer MitarbeiterInnen tun möchten. CEO und Mitgründer Christian Gnerlich erzählt im EDM-Interview unter anderem mehr zur innovativen Idee hinter brainjo und zu den Vorteilen der Gründung am Standort Regensburg.
1. Wer steckt hinter Eurem Start-up?
Hinter brainjo steht ein mittlerweile sechsköpfiges Team aus Medizintechnikern, Informatikern und BWLern. Ursprünglich entstand brainjo aus dem Anliegen einer Initiative, Menschen mit Konzentrationsproblemen mit neuartigen nichtmedikamentösen Lösungen zu helfen. Daraus entwickelte sich nach und nach die Idee, Trainings für „Brainfitness" in Virtual Reality anzubieten. Wie das aussieht, kann man heute auf unserer Webseite www.brainjo.de bewundern.
2. Was genau ist das Besondere an Eurer Geschäftsidee?
Durch VR entsteht eine völlig neue Dimension an Möglichkeiten für Gehirntrainings-Aufgaben, die so auf das nächste Level gehoben werden. Neuartig ist beim brainjo-Angebot, dass neben dem Gehirntraining auch das Element der Bewegung eine wichtige Rolle spielt und so Körper und Geist in Einklang gebracht werden: Brain. Body. Balance.
3. Wer hat euch bei der Gründung unterstützt?
Neben starken Partnern wie der Infineon Technologies AG, der Barmer Krankenkasse und dem Fußball-Zweitligisten Jahn Regensburg, wurde brainjo in zahlreichen Gründerwettbewerben ausgezeichnet. Dazu gehören unter anderem der bayerische Businessplan Wettbewerb, die staatlichen Förderprogramme EXIST und FLÜGGE, der Regensburger Wettbewerb „Hackaburg" und der internationale BCI Hackathon IEEE Brain BR41N.IO Prize 2020.
4. Was waren die größten Schwierigkeiten, die Ihr auf Eurem Gründungsweg überwinden musstet?
Da wir bei der Finanzierung der Entwicklungsarbeit den Weg der Förderungen gewählt haben, waren einige Hürden vorprogrammiert. Bei FLÜGGE oder EXIST muss man sich landes- bzw. bundesweit durchsetzen. Das erfordert einen exzellenten Förderantrag der über Monate feingeschliffen wird. Danach galt es, sich wieder auf das Wesentliche und die Produktentwicklung zu konzentrieren. Das sind oft zwei Welten, da theoretische Annahmen aus Anträgen und Lehrbüchern in der Praxis letztendlich ganz anders aussehen.
5. Warum habt ihr Euch für diesen Standort entschieden?
Die TechBase in Regensburg ist vor allem durch die Nähe zur Hochschule und zur Uni ideal gelegen. Zudem haben alle Gründungsmitglieder in der Oberpfalz studiert. Langfristige Beziehungen, Freundschaften und alte Bekannte haben uns schon oft geholfen und bilden einen der Grundpfeiler unseres Unternehmens.
Auf digitalem Weg sind wir mit unseren Partnern in Sydney, Boston und New York auch international vernetzt und vor allem im Bereich Brain Computer Interfaces mit innovativen Unternehmen und Organisationen im Austausch. Hier ist eine stabile Internetverbindung wichtiger als der Standort.
6. Was sind Eure Pläne für die Zukunft?
Durch einen intensiven Austausch mit unserer Zielgruppe (Unternehmen, Fitness-Studios und Therapiecenter) haben wir viele Pain-Points erkannt und Lösungen dafür geschaffen. Unser nächstes Ziel ist beispielsweise unser Trainingseditor, der unseren Kunden die Möglichkeit gibt, Gehirntrainings individuell auf den Trainierenden einzustellen. Das macht den Trainingseditor zu einem Werkzeug für Ergotherapeuten, Psychotherapeuten, Fitness-Trainer usw.